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Wer macht was? Die IT-Rollen im Ernstfall

Wer macht was? Die IT-Rollen im Ernstfall

Jeder muss seine Rolle kennen, jeder muss wissen, was er zu tun hat.

 

Autor: Universum Fachredaktion
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Jetzt stehen alle Systeme still. Die Lage ist völlig unklar – ist es ein Cyberangriff? Sind Kundendaten betroffen? Die Nervosität wächst, der Druck steigt – niemand hat das Kommando. Wer trifft jetzt welche Entscheidungen? Wer kommuniziert nach außen? Und wer darf überhaupt noch auf die Systeme zugreifen?

Im IT-Krisenfall entscheidet die Rollenverteilung über Tempo, Klarheit – und über die Chance, den Schaden zu begrenzen.

Eine IT-Krise ist kein Zeitpunkt für Diskussionen über Zuständigkeiten. Die Rollen müssen vorher klar definiert sein. Nur so lassen sich Chaos, Doppelarbeit oder gefährliche Lücken vermeiden. In der Praxis haben sich folgende Rollen bewährt:

  1. Krisenmanager (Incident Manager): Diese Person übernimmt die Koordination und behält den Überblick. Sie ruft das Krisenteam zusammen, priorisiert Aufgaben und sorgt für Transparenz im Prozess. Wichtig: Der Krisenmanager braucht Entscheidungsbefugnis – und Rückendeckung von der Geschäftsführung.
  2. Technischer Leiter (Technical Lead): Er oder sie verantwortet die Analyse und Behebung der Störung. Welche Systeme sind betroffen? Wie kann die Funktionalität schnellstmöglich wiederhergestellt werden – sicher und nachhaltig? Diese Rolle braucht tiefes technisches Know-how und Zugriff auf Spezialisten.
  3. Kommunikationsverantwortliche: Intern wie extern muss klar, schnell und abgestimmt kommuniziert werden. Während die interne Kommunikation für Beruhigung und Orientierung sorgt, trägt die externe Kommunikation entscheidend zur Schadensbegrenzung bei. Ob Kunden, Presse oder Behörden – hier zählen Klarheit, Ehrlichkeit und Schnelligkeit.
  4. (Interne oder externe) Rechtsberatung: Bei IT-Krisen stehen oft sensible Daten auf dem Spiel. Ob Meldepflichten nach DSGVO oder rechtliche Einschätzungen zu Schadenersatz und Haftung – juristische Expertise ist unverzichtbar im Krisenteam.
  5. Geschäftsleitung: Sie trifft strategische Entscheidungen, etwa zur Notfallauslagerung, zu Prioritäten oder zur Budgetfreigabe. Ihr klares Commitment gegenüber dem Krisenteam ist essenziell.

Ein gutes IT-Krisenteam arbeitet interdisziplinär und ist aufeinander eingespielt. Schulungen, Notfallübungen und klar dokumentierte Rollenprofile sorgen dafür, dass im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist – ohne Zögern, ohne Missverständnisse. Denn wenn jede Minute zählt, zählt vor allem eines: Verlässlichkeit im Team – und klare Rollen.

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